Der Aller-Radweg – Vom Westen der Magdeburger Börde bis nach Verden

Die Aller, oft auch als Fluss der 100 Quellen bezeichnet, gehört zu den wenigen unberührten, größeren Flüssen Deutschlands und ist die schönste Verbindung zwischen Elbe und Weser. Sie ist der 260 km lange, rechte Nebenfluss der Weser und bietet dem Radfahrer auf seiner Tour durch Niedersachsen und Sachsen-Anhalt immer wieder neue Eindrücke. Zusammen mit der Leine bildet sie ab Celle, bis in den Raum Verden, das malerische Aller-Leine-Tal.

Gemächlich fließt die Aller durch weitestgehend unberührte Natur, entlang von Wiesen und Wäldern, durch kleinere Ortschaften und größere Städte. Gerade durch ihren ruhigen Charakter in naturbelassener Landschaft hat sie für den Ballungsraum Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg eine besonders große Bedeutung als Erholungsgebiet der Menschen dieser Metropolen.

Der Aller-Radweg ist einer der jüngsten Radfernwege mit der Verbindung zur Elbe. Seit seiner kompletten Fertigstellung im Jahr 2004 können Radler von der Elbe bis an die Allermündung in die Weser gelangen.

Offizielles Logo des Aller-Radweges © Aller-Radweg

Offizielles Logo des Aller-Radweges

Anschlusstour: Abstecher entlang des Aller-Radweges zur Allermündung in die Weser

Man kann den Aller-Radweg in sechs Etappen unterteilen:

  • Hohenwarthe – Seggerde – Eggenstedt (80 km)
  • Eggenstedt – Oebisfelde (58 km)
  • Oebisfelde – Gifhorn (49 km)
  • Gifhorn – Celle (46 km)
  • Celle – Schwarmstedt (42 km)
  • Schwarmstedt– Verden (53 km)

Der Abstecher vom Elbe-Radweg auf den Aller-Radweg beginnt in Hohenwarthe, wo der Elbe-Aller-Radweg direkt an den Elbe-Radweg anknüpft und die Verbindung zum Aller-Radweg schafft. Er verläuft bis nach Seggerde im Ohrekreis und bietet Ihnen sowohl landschaftliche Höhepunkte, wie der Flechtinger Höhenzug, als auch touristische Highlights. So ist eine Besichtigung des Schlosses Hundisburg in Haldensleben, eines der bedeutendsten ländlichen Barockschlösser in Sachsen-Anhalt, empfehlenswert. In Eggenstedt, dem Endpunkt dieser Strecke, finden Sie den Ursprung der Aller: ihre Quelle.

In der zweiten Etappe führt Sie Ihre Tour entlang des Aller-Radwegs durch das historisch bedeutsame Marienborn. Hier finden Sie den ehemaligen Grenzübergang Helmstedt-Marienborn und die Gedenkstätte „Deutsche Teilung“, die seit 2011 zum europäischen Kulturerbe gehört. Fernerhin ist Marienborn der historisch älteste Wallfahrtsort Deutschlands. Das Kloster mit der Klosterkirche St. Marien, die Marienkapelle und die Marienquelle prägen heute den idyllischen Ort am Aller-Radweg. In dem kleinen Burgstädtchen Oebisfelde angekommen, empfiehlt sich neben der Besichtigung der alten Burg ein Besuch der St.-Katharinen-Kirche, dem Wahrzeichen der Stadt.

Der Allerradweg führt Sie auf Ihrer dritten Etappe durch den, als Naturschutzgebiet ausgewiesenen, Ilkerbruch durch Wolfsburg nach Gifhorn. Wolfsburg ist eine junge und lebendige Stadt mit einem außergewöhnlich großen  Freizeit-, Sport-, Technik- und Kunstangebot.  Sehenswert ist hier die Burg Wolfsburg, die aus dem 16. Jahrhundert stammt und zu den prachtvollsten Zeugnissen der Weserrenaissance zählt. Erfahren Sie bei einem Besuch im Stadtmuseum Wissenswertes über die Wolfsburger Geschichte und erleben Sie den Kontrast zwischen Moderne und Historie. Genießen Sie am Ende dieser Radtour einen Stadtbummel durch die schöne, von Fachwerkhäusern geprägte, Altstadt Gifhorns oder besuchen Sie die größte Attraktion der Südheide: das internationale Mühlen-Freilichtmuseum mit seinen 16 Mühlen aus verschiedenen Ländern.

Der vierte Abschnitt entlang des Allerradweges ist geprägt durch die vielen Eindrücke in Celle, dem Zielort dieser Tour. Das Stadtbild vereinigt die Geschichte, Gegenwart und Zukunft in einem harmonischen Gesamtbild. In der Altstadt finden Sie über 500 liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und auch das Welfenschloss, die Stadtkirche und das alte Rathaus sind Bauwerke vergangener Zeiten, die eine Besichtigung wert sind. In Celle haben Sie aber auch die Möglichkeit, den Aller-Radweg aus einer anderen Perspektive zu erleben: im Hafen wartet ein Ausflugsschiff für eine Rundfahrt auf der Aller.

Sie brauchen auf Ihrer heutigen Tour nur kurz in die Pedale zu treten, um einen weiteren Grund für eine kleine Pause zu finden. Die Landschaft um Winsen wird von malerischen Mischwald, Wiesen und Mooren geprägt und bietet eine weitreichende Abwechslung zum Fahrrad fahren. Hier könne Sie Angeln, Segeln, Surfen oder Kanufahren. Entlang einer wunderschönen Kulisse führt sie Ihre heutige Tour am Aller-Radweg in den Erholungsort Schwarmstedt, der inmitten der Flussgabelung von Aller und Leine liegt. In der Naturlandschaft können Sie Reiherkolonien und Weißstörche beobachten und in Essel der einzigen Bisonherde Norddeutschlands beim Grasen zuschauen.

Zu Beginn der letzten Etappe führt Sie der Aller-Radweg nach Ahlden, wo der Aller-Radweg auf den Leine-Heide-Radweg trifft. Ein historischer Rundgang ist hier eine Radler-Pause wert: Viele wunderschöne Fachwerkhäuser, das Scheunenviertel und das Schloss Ahlden sprechen Geschichte. Nördlich schließt sich die Stadt Rethem an, die das westliche Tor zum wunderschönen Aller-Leine-Tal bildet. Entlang malerischer Landschaften mit verträumten Flussauen, Marschgebieten, Mooren und Wäldern führt Sie der Aller-Radweg nach Verden, wo die Aller in die Weser mündet. Hier empfiehlt sich zu guter Letzt ein Besuch der ältesten Backsteinkirche Norddeutschlands, des Doms und der historischen Altstadt.

Haldensleben_Schloss_Hundisburg mit Barockgarten_Stadt Haldensleben © Stadt Haldensleben

Schloss Hundisburg in Haldensleben

Allerpark Volkswagenarena © Wolfsburg AG

Volkswagenarena in Wolfsburg

Fachwerkhäuser in Celle © AugustusTours

Fachwerkhäuser in Celle

Celle_Schloss © Tourismus und Stadtmarketing Celle GmbH

Schloss in Celle

Kurzcharakteristik des Aller-Radweges

Der Aller-Radweg verläuft in Richtung Weser absteigend und weist keinerlei Steigerungen auf. Er verläuft überwiegend abseits der Hauptverkehrsstraßen und parallel zur Aller und ist aus diesem Grund für Ungeübte und Familien besonders gut geeignet. Er wurde 2004 fertig gestellt und ist zum größten Teil asphaltiert oder geschottert. Die Wegstrecke ist in beiden Fahrtrichtungen und Abschnitten sehr gut ausgeschildert und mit dem entsprechenden Logo des Aller-Radweges beschildert.

Verlauf des Aller-Radweges –  Eine reizvolle Verbindung von Elbe und Weser

Der Aller-Radweg führt den Radler zunächst durch den wunderschönen Elbe-Börde-Kreis, wo ihm außer dem Radeln viele verschiedene sportliche Möglichkeiten für jedes Alter und jede Kondition geboten werden. In einer landschaftlich reizvollen und abwechslungsreichen Umgebung kann er zwischen Schwimmen, Tennis, Angeln, Reiten und vielen anderen Sportmöglichkeiten wählen.

Ab der Region um Gifhorn wird das Bild des Aller-Radweges durch die einzigartige Lüneburger Heide mit ihrer artenreichen Tierwelt, tollen Sehenswürdigkeiten und historischen Gebäuden geprägt. Weite Heideflächen grenzen auch in der Region um Celle an den Aller-Radweg an und bieten dem Radler so einen einmaligen Blick auf wunderschöne Naturlandschaften entlang des Radwegs.

Weiter flussabwärts in Verden, wo die Aller in die Weser mündet, ist das Naturschutzgebiet der Verdener Dünen, die vom Verdener Stadtwald umgeben sind. Hier kann man über eine Aussichtsplattform einen sehr guten Blick über die große Wanderdüne genießen.

Verden_2014_Panorama_Dom © Frank Pusch Bildarchiv der Stadt Verden

Blick auf den Dom in Verden

Suedheide Gifhorn_Wassermuehle_Südheide Gifhorn © Südheide Gifhorn

Radlerinnen am Ufer der Aller in Gifhorn

Bildquellen:
Offizielles Logo des Aller-Radweges © Aller-Radweg
Schloss Hundisburg in Haldensleben © Stadt Haldensleben
Volkswagenarena in Wolfsburg © Wolfsburg AG
Fachwerkhäuser in Celle © AugustusTours
Schloss in Celle © Tourismus und Stadtmarketing Celle GmbH
Blick auf den Dom in Verden © Frank Pusch, Bildarchiv der Stadt Verden
Radlerinnen am Ufer der Aller in Gifhorn © Südheide Gifhorn